Als Vitalpilze werden solche Pilze bezeichnet, denen man gesundheitsfördernde Wirkung zuschreibt. Beispiele sind der chinesische Raupenpilz, oder verschiedene Arten von Baumpilzen. Oft sind diese Pilze geschmacklich langweilig, oder sie schmecken unangenehm. Aber auch beliebte Speisepilze, wie der in der japanischen Küche allgegenwärtige Shiitake, sind unter diesen zu finden. Oft werden Vitalpilze auch mit der TCM, der traditionellen chinesischen Medizin in Verbindung gebracht. Es handelt sich also um ein Modethema aus dem umfangreichen Gebiet der Nahrungsergänzungsmittel.
Vitalpilze als Nahrungsergänzungsmittel
Alle zu den Vitalpilzen gezählten Sorten, welche im legalen Handel erworben werden können, dürfen als Lebensmittel verkauft werden und sollten daher in normalen Mengen eingenommen zumindest nicht schädlich sein. Anders ist das natürlich bei Produkten aus dubiosen Quellen, von denen man prinzipiell absehen sollte, weil alles mögliche dort enthalten sein kann, Giftstoffen oder auch ganz andere Pilze als angegeben. Nun sind essbare Pilze an sich tendenziell gesunde Nahrungsmittel, mit vielen Mineralien, Vitaminen und sogar sekundären Pflanzenstoffen, obwohl Pilze gar keine Pflanzen sind. Die besonderen Wirkungen, welche den als Nahrungsergänzungsmittel verwendeten Vitalpilzen zugeschrieben werden, sind jedoch oft fragwürdig. Im besten Fall basiert deren Heilversprechen auf alter Tradition, der tatsächlich Erfahrung zu Grunde liegen mag. Die Angaben zu Vitalpilzen dürfen jedoch keine Gesundheitsaussagen treffen, da noch keine spezielle gesundheitliche Wirkung dieser Arten nachgewiesen wurde. Oft hat man es also mit reiner Esoterik zu tun.
Richtig gefährlich werden Vitalpilze erst dann, wenn sie dennoch gegen spezifische Krankheiten verabreicht werden und Patienten statt dessen keine wirksamen Medikamente bekommen. Denn auch wenn diese Pilze offiziell nicht mit Gesundheitsaussagen beworben werden, so wurden sie doch schon mit angeblicher Heilungsabsicht gegen schwere Krankheiten wie Krebs verabreicht. Und das kann im schlimmsten Fall natürlich tödlich enden, wenn dafür die angemessene Behandlung unterbleibt.
Fazit zu Vitalpilze
Daher sind Vitalpilze eher kritisch zu betrachten. Wer Pilze mag und verträgt, soll diese im Zuge einer ausgewogenen Ernährung gerne zu sich nehmen. Und der auch als Vitalpilz vermarktete Shiitake kann eine wertvolle Zutat in vielen Gerichten sein. Wer aber mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, sei an die viel zitierten Ärzte und Apotheker und deren Medizin verwiesen. Traditionelle oder momentan modische Eigenbehandlung mit Mitteln, die kaum untersucht und deren Wirksamkeit fragwürdig ist, ist bestenfalls sinnlos, meistens teuer, manchmal gefährlich. Wer sich mit seiner Ernährung einfach nur Gutes tun will, ist mit Obst, Gemüse und ja – auch Speisepilzen – besser bedient und braucht keine teuren, angesagten, aber wenig hilfreichen Trendprodukte.
Literatur:
- Vitalpilze-Ratgeber Bücher mit vielen Informationen zu Vitalpilzen und Übersicht zu Heilpilzen https://www.naturmed.de/thema/tcm-akupunktur/vitalpilze/
- Bezugsquelle TCM-Kaufhaus https://www.naturmed.de/thema/tcm-kaufhaus/vitalpilze-tcm-kaufhaus/
- Publikationen und Bücher zur Chinesischen Medizin https://www.hummelsberger.net/weitere-informationen/publikationen/
- Ling Zhi – König der Heilpilze – Verlag: Windpferd Verlag 6. Aufl. 2016, 124 Seiten